Heute folgt der nächste Post zum fünften Glied des Yogapfades: Pratyahara, dem Rückzug der Sinne.
Pratyahara ist das Nach-Innen-Richten der Sinne und eine Bedingung bzw. Vorbereitung für die Meditations- und Achtsamkeitspraxis. Erst, wenn du deine Sinne zurückziehen kannst, kannst du dich genügend konzentrieren (Dharana), um dich in der Meditation (Dhyana) zu versenken, um schlussendlich die Erleuchtung (Samadhi) zu erreichen.
Wenn du es geschafft hast, deine Sinne zurückzuziehen und den Alltagslärm sowie jegliche Ablenkung auszuschalten, kannst du subtilere Vorgänge wahrnehmen. Du kannst dann deinen Körper besser erspüren, deine Gefühle besser wahrnehmen und herausfinden, was dir fehlt und was dir gut tun würde. Du kannst dich mit deinen Gefühlen auseinandersetzen, die wir oft im hektischen Alltag unterdrücken, weil wir jetzt gerade keine Zeit haben, um uns damit zu beschäftigen. Dabei solltest du möglichst wertungsfrei vorgehen und einfach wahrnehmen was ist, ohne es zu beurteilen, auf keinen Fall solltest du dich selber bemitleiden oder sonstwie kritisieren. Versuche, dabei liebevoll mit dir umzugehen.
Pratyahara sollte nach den Atemübungen und am Schluss der Asana Praxis geübt werden, vor der Schlussentspannung / Meditation, damit du ohne durch äussere Einflüsse abgelenkt zu werden, meditieren kannst. Du kannst Pratyahara aber auch während der Asana Praxis anwenden, deine Sinne nach Innen richten, während du dich in die verschiedenen Stellungen begibst und ganz genau wahrnehmen, was in deinem Körper und deinem Kopf passiert, wenn du die Stellung einnimmst und hälst. Tut dir diese Bewegung gut? Kommt Widerstand auf, und wenn ja, wieso? Auch hier solltest du urteilsfrei vorgehen und nur beobachten.
Weiter geht es mit dem nächsten eingehenden Post zu Dharana am nächsten Dienstag, schau doch das nächste Mal weider hier vorbei!
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